Der Bundespolizeiprofessor Stephan Maninger, vertreten durch seinen Anwalt Ralf Höcker, hatte unseren Verlag Nomos sowie die Herausgeber des Jahrbuches für öffentliche Sicherheit (JBÖS), Robert Chr. van Ooyen und Martin H. W. Möllers, auf Schadensersatz und Unterlassung verklagt. Nach Berichten der Lübecker Nachrichten will Maninger in dem streitgegenständlichen Aufsatz von Daniel Peters und mir insgesamt 133 zu beanstandende Textstellen gefunden haben. Diese sollen Persönlichkeitsrechtsverletzungen ebenso beinhalten, wie aus dem Kontext gerissene Zitate.
In seiner Argumentation stützten sich Maninger und sein Anwalt maßgeblich auf zwei von der Bundespolizei besorgte und mit Steuergeldern finanzierte, sogenannte „Gutachten“ der Professoren Thomas Jäger (Universität Köln) und Joachim Krause (Universität Kiel).1 Insbesondere Krause ist hier durch seinen ‚hemdsärmeligen‘ Gutachtenstil aufgefallen. Unter anderem schrieb er: „Der hier behandelte Artikel von Dr. Peters und Dr. Lemke im Jahrbuch Öffentliche Sicherheit ist kein wissenschaftlicher Aufsatz, sondern ein wissenschaftlich verbrämtes Pamphlet. Der Gutachter [i.e. Joachim Krause, M.L.] ist erstaunt darüber, dass das Jahrbuch Öffentliche Sicherheit, welches immerhin einen wissenschaftlichen Anspruch erhebt, so ein Papier ungeprüft veröffentlicht.“
Laut Lübecker Nachrichten (LN) hat das Landgericht Lübeck gestern (16.12.) in dem von Maninger angestrengten Verfahren durch den vorsitzenden Richter Marc Petit nunmehr festgestellt, dass von den 133 beanstandeten Textpassagen in unserer Studie bis auf eine alle handwerklich korrekt sind. Das Landgericht hat Maningers Klage entsprechend abgewiesen, wie die LN weiter berichteten. Und vielleicht haben die „Gutachter“ nun auch Anlass, ihre Ausführungen nochmalig zu prüfen.
- Die Gutachten der Herren Jäger und Krause, die Herr Maninger derzeit auf seiner Homepage zum Download anbietet, sind gekürzte Versionen ursprünglich längerer Texte. Warum Herr Maninger nur Kurzversionen öffentlich anbietet und nicht das gesamte Dokument, darüber könnte ich nur spekulieren ↩︎


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