Journée d’étude am CMB Berlin (2)

Am 24. Februar 2023 findet am Centre Marc Bloch (CMB) in Berlin eine Journée d’étude unter dem Titel « Regards interdisciplinaires sur l’état d’exception : théories, pratiques, discours » statt.

Zum Einstieg werde ich unter dem Titel „Ausnahmezustand. Ein komplexes Ding“ einige Überlegungen zum Thema Regieren in Krisenzeiten vorstellen. Dabei möchte ich nicht nur den Begriff des Ausnahmezustandes umreißen, sondern auch spezifische Anwendungsfälle und nach wie vor offene Forschungsfragen anreißen. Damit möchte ich zweierlei unterstreichen: Die pluridisziplinäre Ausnahmezustandsforschung weiß nach wie vor zu wenig über ihren Gegenstand. Und sie kann nicht ohne normativen Fluchtpunkt, wie ihn unvergleichlich Clinton L. Rossiter markiert hat.

Meine Präsentation zum Einführungsvortrag kann hier heruntergeladen werden.

7 Antworten zu „Journée d’étude am CMB Berlin (2)”.

  1. Was genau versteht man unter dem „Ausnahmezustand“? Ist das was soziales, wirtschaftlich oder psychologisch? Eine Art „Tag X“?

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    1. Ich definiere Ausnahmezustand aus einer politik- bzw. staatsrechtlichen Sicht wie folgt: „In a legal sense, the term SoE [State of Exception] refers to a multitude of different crisis reaction mechanisms that exist in the context of differentiated statehood. These mechanisms have in common that they all enhance the government’s power of action and decision-making, if the relevant condition to call out a SoE are met. The declared aim of these instruments is to return as quickly as possible to the pre-crisis situation.“ (Lemke 2018, Zeitschrift für Politikwissenschaft). Der Begriff „Tag X“ ist hier weder einschlägig noch gebräuchlich; er ist eher in der verschwörungstheoretischen bzw. in der Pepper-Szene zu verorten.

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      1. Pepper-Szene? Was hat es damit auf sich?

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  2. Oh, ich stand auf dem Schlauch. Verrückt. Ist diese Begrifflichkeit mit dem „Ausnahmezustand“ da sehr entfernt? Die Definition liest sich ähnlich wie die Einleitung auf Wikipedia, also natürlich nicht wortwörtlich, aber wie eine ähnliche Energie.

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    1. Ich denke, das sind zwei unterschiedliche Dinge: Der „Tag X“, der ein Konstrukt zur Mobilisierung politischer Kräfte mit dem Ziel der Überwindung der bestehenden politischen Ordnung darstellt; und der Ausnahmezustand, der die Kompetenzen der Exekutive zur verfassungskonformen Krisenintervention bündelt.

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  3. Das kann gut sein, ich kenne mich da nicht so sehr aus. Sowas kann ja immer leicht missbraucht werden leider, vor allem auch von radikalen Kräften. Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die sich dafür einsetzen, dass alles gut läuft!

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